7. Tag, Donnerstag, 31.01.2013, +18°C
Morgens werden wir vom Bodenfrost überrascht, der aber nach kurzer Zeit von der aufsteigenden Sonne vertrieben wird. Genauso geht es dem Nebel. Als erste Arbeit steht die Reparatur unseres Kühlschrankes an. Das nimmt 3 Stunden in Anspruch. Kühlschrank ausbauen, dazu Herdmulde ausbauen, Gasleitungen trennen und äußere Serviceklappen demontieren. Die eigentliche Reparatur bestand nach zerlegen des Brenners in der Reinigung von Düse und Thermoelement. Danach Probelauf mit gutem Ergebnis. Nun nur noch alles wieder montieren, fertig. Zum Abfahren braucht nur noch die Treppe hochgefahren werden, aber das funktioniert nicht. Beim reinschieben des Kühlschrankes ist wohl ein Kabel vom Schalter abgezogen worden. Das ließ sich aber von außen wieder aufstecken, zum Glück.
Über Clermont Ferrand fahren wir noch ca. 50 Kilometer nach Süden, um dann in westlicher Richtung das Massiv Zentral zu durchqueren.Viele Serpentinen, SEHR viele, trockene Straße seit Tagen das erste mal, malerische Orte, aber die Häuser scheinen zum größten Teil verlassen. Das scheint aber nur, sie sind in einem erbärmlichen Zustand.
Zwei Drittel der Häuser sind in einem schlechteren Erhaltungsstand als das schlechteste Haus in unseren Dörfern. Die Gärten und Höfe passen dazu. Gegen Abend suchen wir den Stellplatz in Turenne auf, ein geschotterter Platz am Fuße des Altstadthügels. aber bevor wir den Platz
erreichen, sagt uns unser Navi das die Stadtdurchfahrt zu eng für unser WoMo ist. Wir benutzen ein Navgear RS 50 3D in 5″ Ausführung über Pearl gekauft in der Camperversion. Das heisst, Länge, Breite, Höhe und Gewicht werden beim Routing berücksichtigt. Dieses Navi meinte also den Stellplatz von der anderen Seite der Stadt anzufahren. An sich ok, aber wir wurden 5,5 Kilometer über enge Straßen und Wege geleitet die gerade mal für einen Trecker ausreichten. Die Höfe an denen wir vorbei kamen mussten ja auch irgendwie erreicht werden können, also muss es ja auch irgendwie weitergehen. Immer nach dem alten Geländefahrer-Motto: Geradeaus vorwärts, immer am Gas bleiben, nur nicht anhalten. Oder kurz: Augen zu und durch!
8. Tag, Freitag, 01.02.2013, +8°C
Nach dem obligatorischen Frühstück planen wir den nächsten Abschnitt, bis nach Cadillac. Das ist die Heimatstadt des Auswanderers in die Neue Welt der sich im 18. Jahrhundert am Eriesee niederließ und die Stadt Detreut gründete. Ihm zu Ehren wurde unter dem Namen Cadillac 1902 ein Automobilwerk gegründet.
Die Fahrtstrecke folgt Hauptsächlich den französischen Nationalstraßen unter Vermeidung von mautpflichtigen Straßen, das kostet Zeit aber kein Geld. Die schöne Landschaft sieht man aber nur auf den kleinen Straßen.
Zu Berechnen wäre, ob die gleichmäßige Fahrt auf den Autobahnen sich beim Spritverbrauch gegenüber den Serpentinen nicht doch lohnen würde.
9. Tag, Samstag, 02.02.2013, +7°C
Vom Zentral gelegenen Stellplatz in Cadillac starten wir in Richtung unseres alten Ferienortes Biscarosse Plage an derAtlantikküste. Die Fahrt geht an Bordeaux vorbei über Arcachon unterhalb der Dune du Pilat.
Diese Wanderdüne ist mit 108 Metern die höchste Europas. Durch schier endlose Pinienwälder treffen wir in dem Ferienort Biscarosse Plage ein, wir haben aber auch nichts wiedererkannt. Was sich nicht alles ändert in 30 Jahren. Da das Städtchen außerhalb der Saison wie leergefegt ist, setzen wir unsere Fahrt weiter fort über die spanische Grenze an San Sebastian und Bilbao vorbei bis Vitoria-Gasteiz. Nach der spanischen Gänze wurden wir 2 mal durch Schnee und Graupelschauer überrascht. Auf der Autobahn sind 2 PKW auf schneeglatter Fahrbahn verunfallt.
Wir übernachten auf dem kostenlosen „Parking Portal de Foronda“.
Auch dieser Platz wurde von meinem iPhone mit der Wohnmobil-Stellplatz App gefunden. Diese App heisst Mobil Life+ von Promobil kostet 4,99€ und ist allemal ihr Geld wert. Der Stellplatzfinder lässt sich offline benutzen, also ohne weitere Kosten. Vor der Reise zuhause updaten reicht wieder für einige Monate. Online betrieben sind sogar aktuelle Bilder der Stellplätze zu sehen. Eine kostenlose Light-Version zum ausprobieren gibt es auch. Alle anderen Stellplatz-Software-Lösungen sind nur ein schlechter Abklatsch, und ich habe sehr viele ausgiebig geprüft. Wenn ich diese App bewerten wollte, würde sie 95% erreichen, andere würden nicht über 10% kommen. Alle WoMo-Stellplätze waren bis jetzt kostenlos und in der App richtig beschrieben.
10. Tag, Sonntag, 03.02.2013, +8°C
Abfahrt in Vitoria-Gasteiz, heutest fast nur Autobahn geplant, denn die Strecke San Senatsian – Badajoz ist bis auf die Ersten Kilometer Mautfrei. das heisst für ganz Spanien nur 12,20€ Maut und beste Autobahn. Unterwegs macht der Turbolader etwas seltsame Geräusche. Immer wenn langsam von Schub auf Zugbetrieb geregelt wird verstellen sich die Laderschaufeln. Das hört sich an, als wenn die Schaufeln am Gehäuse schleifen. Ein singendes Geräusch das wieder aufhört wenn der Lader richtig auf Last fährt. Ansonsten eine ruhige Fahrt, über riesige Ackerflächen. Wer glaubt in der ex DDR gäbe es große Felder, wird hier eines besseren belehrt. Zum Übernachten stehen wir auf dem kostenlosen Stellplatz in Caceres wenige Kilometer vor Badajoz.
Hallo Karin, verfolgen Euch weiter. Leider geht „Street view“ nach Badajoz (Grenze zu Portugal) nicht mehr. Hier ist Sauwetter ca. 8 Grad und Dauerregen. Weiterhin gute Fahrt. 73 Jutta und Rolf
Wenn ich von den Temperaturen lese, möchte ich am liebsten hier wechhhhh. Heute war unser Dorf wieder (frisch) weiß gestrichen…. ICH WILL DAS NICHT MEHR 😉 Viele Grüße an euch