46. Tag, Montag, 11.03.2013, 24°C
Wir stehen weiterhin auf dem Stellplatz in Tavernes. Ich habe vor dem Frühstück einen Fuflmarsch von 3 Kilometern gemacht um uns ein frisches Baguette zu holen. Nach dem Frühstück war fachsimpeln angesagt, ein anderes Paar ist mit einem Mercedes 814 mit Mabu-Kabine und bis auf die technischen Geräte alles selbst gebaut auf dem Platz. Sie haben unter dem hinten eingebauten Bett eine Garage mit Stehhöhe. Ansonsten ist das WoMo recht geräumig mit grofler U-Sitzgruppe.
Nachmittags gehen wir eine Runde durch die angrenzenden Apfelsinen- und Zitronenplantagen.
Außer klönen und relaxen war sonst nix besonderes.
47. Tag, Dienstag, 12.03.2013, 21°C
Nach dem Frühstück starten wir Richtung El Saler, ein einfacher aber sauberer Wohnmobilstellplatz mit Ver- und Entsorgung. Weil der Bus nach Valencia nur um 12 Uhr fuhr wie Monika in Erfahrung gebracht hatte, erledigte sich der Stadtbesuch für Heute auch.
Stattdessen machten wir einen ausgiebigen Strandspaziergang mit abschlieflendem Besuch einer Cafe-Bar für ein paar Cafe con Leche. Nachher lag wieder aufler klönen und relaxen nichts an.
48. Tag, Mittwoch, 13.03.2013, 16°C
Nach einem frühen Frühstück starten wir um 9 Uhr nach Valencia. Wir haben uns auf einen Trip mit den WoMos entschieden und suchen deshalb den groflen Parkplatz der Universität auf, er ist nur zur Hälfte gefüllt. In die Innenstadt fahren wir mit der S-Bahn, das war ganz einfach, nachdem wir uns von einer Studentin die Automaten auf englisch erklären lieflen.
Im Zentrum angekommen trennten sich unsere Wege, wir wollten zuerst eine Rundfahrt durch die Stadt und den Hafen machen mit einer deutschen Erklärung über die historischen Bauwerke und die monströsen Olympiabauten. Die Bustour schlängelte sich an dem ehemaligen Flußbett des Turia entlang das 1957 wegen Hochwassergefährdung der Altstadt umgeleitet wurde und nun als Park und Freizeitstätte dient. Das ist viel schöner als der ebenfalls wie ein Fluß durch Berlin ziehende Mauergürtel der von vielen Konzernen bebaut wurde und nur an wenigen Stellen der Natur überlassen wurde.
Die Bustour ist sehr informativ und ist jedem Besucher der Stadt wärmstens zu empfehlen. Monika und Gerd besuchten in den 3 Stunden bis zu unserem vereinbarten Treffpunkt lieber einige ausgewählte Sehenswürdigkeiten zu Fuß. Um 14 Uhr hatten wir den Treffpunkt vor dem Rathaus ausgemacht, aber durch die vielen Menschen die dem Fallasfest beiwohnen wollten hätten wir uns auch nicht gefunden wenn wir auch nur 20 Meter auseinander gestanden hätten.
Die geschätzten Besuchszahlen liegen so bei 50000 bis 100000 je nach Wochentag. Dieses Fest findet jedes Jahr Mitte März statt und die ganze Woche werden ab 14.oo Uhr jeden Tag mit einem mächtigen Feuerwerk die Feierlichkeiten des abschlieflenden Wochenendes eingeleutet. Samstag und Sonntag werden dann die jungen Frauen um den Preis der am besten festlich geschmückten Teilnehmerin streiten. Die Kleider die zum Fallas-Fest nach alter Tradition in wochenlanger Handarbeit gefertigt werden haben nicht selten einen Wert von mehreren 1000 Euro. Zum Ende des Festes werden die auf den Plätzen der Stadt aufgebauten Figuren auf hohen Holztürmen abgebrannt.
Dabei mufl die Feuerwehr die umliegenden Gebäude schützen, denn den Akteuren des Spektakels ist kein Feuer groß genug. Mann mufl sich schon wundern das Valencia nicht jeden März erneut abgebrannt wird. Auf dem Rückweg zum WoMo besuchten wir noch ein kleines verstecktes Restaurant um uns eine Paella zu gönnen.
Nach der Rückkehr zum Fahrzeug starten wir Richtung Benicassim um den von unserem Freund Rolf so viel gelobten Campingplatz anzusehen und dem holländischen Paar auf dem Nachbarplatz einen Grufl zu bestellen. In Benicassim wollten Hanfts nicht auf dem Campingplatz einchecken deshalb sind wir auf den Wohnmobil-Stellplatz gefahren. Dort sind wir aber so von den Sturmböen durchgeschüttelt worden das wir auf Monikas Wunsch hin dann doch lieber weiter gefahren sind zu unserem nächsten Ziel dem Spätzle-Fritz. Dort angekommen gegen 21 Uhr war es genau so stürmisch und Karin sagt im nachhinein, das war ihre schlimmste Nacht im Wohnmobil, und wir sind doch nicht umgekippt. Aber das weiss man ja vorher auch nicht. Der Stellplatz kostet 8 Euro die beim Verzehr von 25 Euro erlassen werden. Das ist nicht schwer zu erreichen, die Preise sind, am Essen gemessen, sehr hoch. Karin hatte Gulasch mit Spätzle, ich einen Grillteller, den ich für 2 Euro Aufpreis auch mit Bratkartoffeln erhielt. Die Bratkartoffeln waren mit Abstand das Beste auf dem Tisch. Naja aber so kommt man leicht auf 25 Euro.
49. Tag, Donnerstag, 14.03.2013, 14°C
Nach dieser stürmischen Nacht Frühstück mit einem am Vorabend bestellten frischen Baguette. Danach Abschied von Monika und Gerd, wir wollen nach Andorra,
die beiden werden an der französichen Küste lang Richtung Schweiz fahren. Wir starten zuerst nach l’Ampolla um unsere Gasflaschen zu füllen. Dort ist ein Betrieb der sich auf Autogas-Umbauten spezialisiert hat, er füllt auch deutsche Gasflaschen, er kennt sich halt mit Gas aus. Aber, die Gastankstelle war aufler Betrieb und das fehlende Ersatzteil erst Anfang April vor Ort. Der freundliche Monteur nannte uns eine andere Möglichkeit an Gas zu kommen, die Repsol-Tanke in Vila Seca bei Tarragona. Dort händigte man uns zuerst die entsprechenden Adapter aus, als ich aber mit die mit meinem Flaschenfülladaptern kombiniert hatte und gerade 0,1 Liter Gas abgefüllt hatte kam sie wie eine Furie aus dem Kassenhaus gefegt. Sie und der gerade vor Ort anwesende Beamte der Guardia Civil meinten wohl das nur Fahrzeuge mit Gas betankt werden dürfen und keine Gasflaschen. Das ist laut Gesetzgeber auch so richtig, aber…. Die selteneren Gastankstellen haben wohl einen riesigen Respekt vor Gas, es explodiert ja so schnell und ohne Grund und überhaupt. Wir haben jedenfalls kein Gas bekommen und müssen nun mit den restlichen 7 Kg auskommen. Auf der Rücktour nach Cambrils wo wir uns ein Schlafplätzchen suchen wollen, treffen wir in einer recht abgelegenen Siedlung hinter einer Bahnlinie ein Wohnmobil aus Salzgitter, Monika und Gerd. Mir kommt der Spruch von den Königskindern in den Sinn. Vom letzten gemeinsamen Treffpunkt sind wir immerhin über 100 Km entfernt, und wir sind in unterschiedliche Richtungen gestartet. Wir suchen gemeinsam einen groflen geschotterten Platz auf, der wohl demnächst auch mit einer halbfertigen Bauruine aufwarten kann, wie so viele Plätze in Spanien.
Hierzu eine Empfehlung für die Iberische Halbinsel:
Variante 1, nur Portugal: In Deutschland mit zwei vollen 11-Kg-Flasche losfahren, in Portugal an einer Gastankstelle füllen lassen. Adapterset sollte dabei sein. Eine Flasche reicht einen Monat wenn man nicht viel heizt.
Variante 2, Portugal und Spanien: In Deutschland mit einer vollen 11 Kg-Flasche losfahren. Gleich hinter der spanischen Grenze bei Repsol eine spanische 11,5 Kg-Flasche für ca. 30€ kaufen mit einem Kontrakt, den seit 2012 auch Touristen legal in der Repsol-Tanke abschlieflen dürfen. Dann einen spanischen Druckminderer für ca. 15€ in einer Ferrateria kaufen. Die spanische Flasche kann in ganz Spanien und auch an einigen wenigen Tankstellen in Portugal getauscht werden. Die deutsche Flasche kann man in Portugal an Gastankstellen füllen lassen. Die spanische Flasche kann zum Urlaubsende wieder zurückgegeben werden gegen Erstattung des Kaufpreises. Den Druckminderer darf man behalten für den nächsten Urlaub. Wer genug Transportkapazität hat, kann natürlich auch mit den üblichen 2 Flaschen in Deutschland starten. Auch hier gilt, Eine Flasche reicht einen Monat wenn man nicht viel heizt.
50. Tag, Freitag, 15.03.2013, 13°C
Nach dem Frühstück trennen wir uns nun endgültig, erstmal. Wir starten jetzt endgültig Richtung Andorra.
Die Anfahrt ist sehr schön, felsig, kurvig, oder alles auf einmal. Vorbei an Stauseen und Tunnels, ja vorbei, die waren für Reparaturen gesperrt, so das man die alte Strecke um den Berg herum nehmen musste. Diese alten Straßenabschnitte waren zum Teil wie Schwalbennester an den Berg geklebt, das Richtige für Karin. Einige Berg-Abfahrten zeigten sich wie viele amerikanische Landstraflen, man konnte teilweise 8 Km nur geradeaus schauen, und die Straflen enden „in the middle of nowhere“. 1 Km vor Andorra stoppen wir an einem Campingplatz „Frontera Park“. Am Abend gehen wir Essen, in einer einfachen urtümlichen Restauration, zur einen Hälfte frei gebaut,
zur Anderen in den Fels gehauen. Wir wählten nach der Vorspeise Pane und Serano-Schinken für Karin Maccaroni mit Bolognese-Sauce, für mich Pulpo überbacken auf Patatas ganz lecker gewürzt. Zum Abschluß Cafe con Leche, der passte noch rein. Nach diesem Mahl und einigen Planungen für den nächsten Tag schlafen wir ein, das letzte mal in Spanien.
51. Tag, Samstag, 16.03.2013, 4°C
An Vormittag fahren wir ab nach Andorra, der vor der Hauptstadt Andorra La Vella ansässige Händler für Campingzubehör hat seinen Laden aufgegeben, die Internetpräsenz besteht aber noch. Hier wollte ich einen Ladebooster für unser Wohnmobil kaufen, er kostet hier im zollfreien Ausland ca. 100€ weniger als bei uns. Wir fahren weiter in die Hauptstadt, des sehr schönen kleinen und vor Allem sauberen Ländchens.
Die Innenstadt ist überfüllt mit tütenschleppenden Touristen, ein Laden neben dem anderen. Viele Juweliere, Uhrmacher und sehr viele Bekleidungsläden mit Stoffen der berühmtesten Schneider der Welt. Das ist pulsierendes Leben, und buntes Treiben, uns fällt sofort San Marino dazu ein, dort war es ähnlich. Wir bekommen trotz intensivem Suchen keinen Parkplatz, und weil der Stellplatz überfüllt ist, entscheiden wir uns für die Weiterfahrt nach Frankreich. Dazu verlassen wir Andorra in Richtung Nord-Ost.
Die Pässe sind offen und die Straßen trocken. Wir kommen trotz der bis zu 2 Meter hohen Schneewände rechts und links der Strafle gut voran. Die Zollkontrolle verläuft gut für uns, wir haben ja auch nicht übermäßig eingekauft, nur einiges in einem Delikatessen-Supermarkt. Ein wenig Wein und einige Wildspezialitäten. Anschließend führt uns das Navigationsgerät hinunter ins Tal Richtung Toulouse zu einem Campingplatz der sehr gut beschrieben war, aber sich wie der Hinterhof eines Schweinemästers entpuppte.
52. Tag, Sonntag, 17.03.2013, 14°C
Da wir abends erst im Dunkeln ankamen, machte sich das Ganze erst am Morgen bemerkbar. Da abends kurz nach 19.00 Uhr keiner im Anmeldegebäude war, und am Morgen auch keiner, sind wir wieder abgefahren ohne Leistungen empfangen zu haben und auch ohne welche gegeben zu haben.
Die Reise führt uns über Toulouse Richtung Millau der Ort mit der höchsten Brücke der Welt. Ein beeindruckendes Bauwerk von dem man sich fast erschlagen fühlt, wenn man drunter steht. Auf 7 Pfeilern liegt die 2460 Meter lange und 343 Meter an ihrer höchsten Stelle messende ingenieurtechnische Meisterleistung. Die Brücke verkürzt die Fahrtzeit vom Mittelmeer nach Paris um fast eine 3/4 Stunde. So lange braucht man um sich in Serpantinen den Berg hinunter zu winden, sich durch die enge Stadt zu schlängeln Die Tarn zu überqueren und das Ganze am anderen Berghang wieder rauf. Sehr interessant ist auch das Info-Center, der dort gezeigte Film ist dreisprachig, die nacheinander ablaufen, also unbedingt den richtigen abwarten. Am späten Nachmittag fahren wir auf den Stellplatz Millau, dessen 30 Plätze sich bis zum Abend restlos füllen. In der Promobil Stellplatz-App ist zu lesen „Holzbalken begrenzen die engen Plätze“ das ist so, wie Pferdeboxen, Mobile ab ca. 7 Meter Länge müssen mehrmals rangieren um einparken zu können. Manchmal bleibt auch mal ein Verkleidungsteil liegen, wie bei unseren Nachbarn.
53. Tag, Montag, 18.03.2013, 7°C
Nach dem Frühstück um 9.00 Uhr verlassen wir den Stellplatz, die Hälfte der Fahrzeuge sind schon gestartet. Der am Sonntag fertiggestellte Reisebericht muss noch auf die Webseite hochgeladen werden. Hier am Stellplatz war das nicht möglich, weil der erforderliche Internet-Anschlufl nicht greifbar war. Die Spanische Internet-Prepaid Karte gilt ja nun nicht mehr. Also schauen wir mal ob wir an dem einen oder anderen Restaurant für „beinahe Essen“ vorbeikommen. (beinahe = fast, fast Food, also fast Essen oder besser beinahe Essen)
Im laufe des Tages fahren wir auf kleinen Straflen an der Tarn lang, unter dem groflen Viaduct durch Richtung Georges de Luzencon an der D992, hier hat ein alter Schlossermeister seine Werkstatt. So nebenbei handelt er mit Gas und füllt mir eine französische Gasflasche in meine deutsche 11 Kg-Flasche um. Anschlieflend fahren wir noch einkaufen. Gegen 16 Uhr treffen wir wieder auf dem Stellplatz in Millau ein, der gleiche wie gestern.
Am Dienstag werden wir eine vorzeitige Heimreise antreten, Karins Vater liegt nach einem Unfall im Krankenhaus. Ihre Mutter die vorher von ihrem Mann betreut wurde ist in der Kurzzeitpflege. Es ist einiges zu regeln, und unsere Tochter auf die alles abgeschoben wurde braucht Unterstützung.
Danke erstmal Melanie, wir sind bald da.
Ich werde diesen Reisebericht also beim nächsten McDonalds verschicken, die Bilder sind vorbereitet und werden dann nachträglich eingefügt. Ich werde diesen Bericht also zu Hause fertigstellen mit einer Kurzfassung der letzten Tage der Heimreise. Die APRS-Streckenführung wird natürlich weiter mitlaufen.
Ciao ciao an alle die unsere Strecke mit verfolgt haben. Auf unserer nächsten Tour wird das Ganze noch verfeinert, vielleicht mit Video-Mitschnitten live auf der Homepage.
Gruß an alle,
Karin und Uwe